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Die Rolle der On-Chain-Analyse beim Mittelherkunftsnachweis

Ein „deep dive“ in die On-Chain-Analyse. Erfahren Sie, wie Transaktionsverfolgung funktioniert und warum sie für einen GwG-konformen Mittelherkunftsnachweis unerlässlich ist.

Ein Mittelherkunftsnachweis für Krypto-Assets besteht immer aus zwei Teilen: den Off-Chain-Belegen (z.B. Kontoauszüge) und der On-Chain-Analyse. Während Off-Chain-Belege die Verbindung zur realen Welt herstellen, ist die On-Chain-Analyse das Herzstück der Prüfung im Krypto-Raum. Sie verifiziert, ob die Angaben des Kunden mit den tatsächlichen Transaktionen auf der Blockchain übereinstimmen.

Die Rolle der On-Chain-Analyse beim Mittelherkunftsnachweis

Ein Mittelherkunftsnachweis für Krypto-Assets besteht immer aus zwei Teilen: den Off-Chain-Belegen (z.B. Kontoauszüge) und der On-Chain-Analyse. Während Off-Chain-Belege die Verbindung zur realen Welt herstellen, ist die On-Chain-Analyse das Herzstück der Prüfung im Krypto-Raum. Sie verifiziert, ob die Angaben des Kunden mit den tatsächlichen Transaktionen auf der Blockchain übereinstimmen.

 

Was ist On-Chain-Analyse?

On-Chain-Analyse bezeichnet die Untersuchung von Transaktionsdaten, die direkt auf einer Blockchain gespeichert sind. Da die meisten Blockchains (wie Bitcoin oder Ethereum) öffentlich sind, kann jede Transaktion von jedem eingesehen werden. Spezialisierte Analysetools nutzen diese öffentlichen Daten, um Muster zu erkennen, Geldflüsse zu visualisieren und Wallet-Adressen bekannten Entitäten zuzuordnen (sog. Clustering).

 

Wie funktioniert die Analyse in der Praxis?

Eine weitere Methode besteht darin, dass der Nutzer sich unter Aufsicht des Dienstleisters in sein Wallet einloggt, um die Kontrolle nachzuweisen. Dies kann persönlich oder über eine gesicherte Videoverbindung erfolgen. Allerdings ist dieses Verfahren weniger praktikabel und kann Sicherheitsrisiken bergen.

 

Der Prozess lässt sich in drei Schritte unterteilen:

  1. Datensammlung: Der Analyst sammelt alle relevanten Wallet-Adressen des Kunden.
  2. Transaktionsverfolgung: Mit professioneller Software (wie z.B. von QLUE oder Elliptic) wird der Geldfluss zu und von diesen Adressen verfolgt. Es wird geprüft: Woher kamen die Coins ursprünglich? Wohin wurden sie gesendet?
  3. Risikobewertung: Die Software reichert die Transaktionsdaten mit Risikoinformationen an. Sie identifiziert, ob die Gelder mit riskanten Adressen oder Diensten in Berührung kamen. Dazu gehören:
    • Sanktionierte Adressen oder Länder
    • Darknet-Marktplätze
    • Krypto-Mixer oder Tumbler, die zur Verschleierung der Herkunft dienen
    • Glücksspiel-Seiten oder Betrugsprojekte

 

Warum ist On-Chain-Analyse unverzichtbar?

Ohne On-Chain-Analyse wäre ein Mittelherkunftsnachweis eine reine Vertrauenssache. Ein Kunde könnte behaupten, seine Coins auf einer seriösen Börse gekauft zu haben, während sie in Wirklichkeit aus einer illegalen Quelle stammen. Nur die Verfolgung der Transaktionen auf der Blockchain kann solche Falschangaben aufdecken und eine objektive Risikobewertung ermöglichen.

 

Für Banken und Krypto-Dienstleister ist die professionelle On-Chain-Analyse daher kein „Nice-to-have“, sondern eine zwingende Notwendigkeit, um die Anforderungen des GwG zu erfüllen und sich vor Geldwäsche zu schützen.

 

Wir von ATB.LAW sind Rechtsanwält:innen, zertifizerite Geldwäschebeauftragte und Kryptoforensiker. Wir stehen Ihnen für alle Fragen rund um die Themen Geldwäsche, Compliance und Proof of Funds/Proof of Wealth zur Verfügung und unterstützen Sie bzw. erstellen für Sie einen Mittelherkunftsnachweise. Kontaktieren Sie Roman Taudes oder Anela Blöch per E-Mail unter office@atb.law oder telefonisch unter +43 1 3912345