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OKX unter Druck: Sammelklage gegen Kryptohandelsbörse

Ließ die Kryptobörse OKX gestohlene Assets auszahlen?

Die Kryptowährungsbörse OKX sieht sich derzeit mit einer Sammelklage konfrontiert, die schwerwiegende Vorwürfe gegen die Plattform erhebt. Der zentrale Vorwurf: OKX soll es versäumt haben, bereits als gestohlen gemeldete Kryptowährungen einzufrieren und stattdessen die Auszahlung dieser Assets zugelassen haben. Dies wirft erhebliche Fragen hinsichtlich der Sicherheits- und Compliance-Maßnahmen der Börse auf.

Sammelklage OKX

Fehlende Reaktion auf gemeldete Diebstähle

Laut der Klage, die am 10. Januar 2025 eingereicht wurde, ermöglichte OKX Cyberkriminellen die problemlose Auszahlung von gestohlenen Kryptowährungen, obwohl diese als solche gemeldet wurden. Statt die betroffenen Konten umgehend zu sperren und eine Untersuchung einzuleiten, soll die Plattform tätig gewordenen Hackern ermöglicht haben, die entwendeten Assets weiterzubewegen. Damit verstößt OKX gegen grundlegende Sicherheitsrichtlinien, die darauf abzielen, illegale Finanztransaktionen zu verhindern.

Umgehung von Know-Your-Customer (KYC)- und Anti-Geldwäsche (AML)-Regulierungen

Ein weiterer wesentlicher Punkt der Klage ist, dass OKX erhebliche Mängel in der Implementierung von KYC- und AML-Verfahren aufweist. Trotz regulatorischer Vorgaben zur Verhinderung von Geldwäsche und Betrug hat die Plattform offenbar unzureichende Mechanismen zur Identitätsprüfung eingesetzt. Dies ermöglichte es Kriminellen, anonyme Konten zu erstellen und gestohlene Vermögenswerte zu verschieben, ohne dass die Plattform einschritt. Die Tatsache, dass OKX trotz gemeldeter Diebstähle keine angemessenen Maßnahmen ergriff, deutet auf schwerwiegende Compliance-Verfehlungen hin.

Profit durch kriminelle Aktivitäten?

Die Klage legt zudem nahe, dass OKX gezielt den US-Markt bediente und dabei hohe Profite aus den Transaktionen erzielte, ohne sich an die gesetzlichen Vorschriften zu halten. Der Vorwurf: Die Plattform profitierte von der hohen Handelsaktivität, die durch die Verlagerung gestohlener Kryptowährungen entstand. Dies könnte als Beihilfe zur Geldwäsche gewertet werden, was weitere rechtliche Konsequenzen nach sich ziehen könnte.

Konsequenzen für die Nutzer

Die Vorwürfe gegen OKX zeigen einmal mehr, wie wichtig es für Krypto-Anleger ist, ihre digitalen Vermögenswerte auf vertrauenswürdigen Plattformen zu halten. Wenn eine Börse es versäumt, gestohlene Assets zu sperren, bedeutet dies nicht nur einen erheblichen Vertrauensverlust, sondern auch eine direkte Schädigung betroffener Investoren.

Sollte sich herausstellen, dass OKX tatsächlich bewusst gestohlene Gelder ausgezahlt hat, könnten nicht nur hohe Strafen drohen, sondern auch ein massiver Reputationsverlust für die Plattform entstehen. Für betroffene Opfer bleibt abzuwarten, ob sie durch die Sammelklage eine Entschädigung erhalten werden.

Fazit

Der Fall OKX zeigt erneut, dass regulatorische Maßnahmen im Kryptosektor dringend verstärkt werden müssen. Wenn Plattformen nicht in der Lage oder nicht gewillt sind, gestohlene Gelder einzufrieren, wird das Vertrauen in die gesamte Branche weiter geschwächt.

Gerne stehen Ihnen Roman Taudes und Andreas Wallner bei Fragen im Zusammenhang mit Kryptowähungen sowie insbesondere mit der Erbringung von (Mittel)Herkunftsnachweisen zur Verfügung und unterstützen Sie bei der Umsetzung der erforderlichen Maßnahmen. Kontaktieren Sie uns per Email: office@atb.law oder telefonisch: +43 1 3912345.